6. Europäischer Tag der Restaurierung

Am 15. Oktober 2023 findet der 6. Europäische Tag der Restaurierung statt, in diesem Jahr unter dem Motto „In guten Händen“. Deutschland- und europaweit geben Restaurator:innen an diesem dritten Sonntag im Oktober exklusive Einblicke in ihre Arbeitsplätze, die sich in Museen, privaten Ateliers, den Hochschulen, Denkmalämtern, Archiven sowie Schlösserverwaltungen befinden und zumeist im Verborgenen liegen.

Auch die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen machen erneut auf das weite Tätigkeitsfeld der Restaurierung als einer angewandten Wissenschaft aufmerksam. Restaurator:innen des Doerner Instituts laden in diesem Jahr auch in die temporären Ateliers ein: wegen der Sanierung der Neuen Pinakothek vorübergehend in umgestalteten Ausstellungsräumen der Alten Pinakothek und der Pinakothek der Moderne. Dort gehen sie auf Spurensuche an ausgerahmten Gemälden und erzählen von aktueller kunsttechnologischer Forschung. Sie berichten von den besonderen Herausforderungen im Umgang mit der zeitgenössischen Kunst und lassen die Öffentlichkeit an den vielfältigen Fragestellungen der Bewahrung von 25.000 Werken der Sammlungen aus dem 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart teilhaben.

 

PROGRAMM


Die Kunst zu Bewahren | Alte Pinakothek

Was machen Restaurator:innen im Museum? Wie ist ein Gemälde aufgebaut? Und welche Rolle spielen das Licht und das Klima in den Ausstellungsräumen? Im Rahmen der Familienführung in der Alten Pinakothek stellen sich Dr. Melanie Bauernfeind und Heide Skowranek den Fragen kleiner wie auch großer Besucher:innen.
Mit Dr. Melanie Bauernfeind und Heide Skowranek

15.10.2023, Familienführung um 11:00 Uhr, 60 Minuten | Alte Pinakothek
Treffpunkt: Infotheke | Teilnahme frei | Teilnehmer:innenzahl begrenzt. 
Anmeldung ab 30 Minuten vor Führungsbeginn an der Infotheke


Hinter den Rahmen - Entdeckungen an Gemälden | Alte Pinakothek

Im temporären Restaurierungsatelier in der Alten Pinakothek gehen Sie auf Spurensuche. Hier sind ausgewählte Gemälde ohne Rahmen zu betrachten. Renate Poggendorf, Restauratorin der Neuen Pinakothek erläutert, welche Hinweise auf den Entstehungsprozess und die Geschichte eines Gemäldes sich an Bildrändern und Rückseiten finden lassen. 
Mit Renate Poggendorf

15.10.2023, Führung um 12:00 und 14:00 Uhr, jeweils 45 Minuten |
Alte Pinakothek
Treffpunkt: Infotheke | Teilnahme frei | Teilnehmer:innenzahl begrenzt.
Anmeldung ab 30 Minuten vor Führungsbeginn an der Infotheke

 

Die Freiheit des Pinsels – Maltechnische Innovationen in der venezianischen Malerei der Renaissance | Alte Pinakothek

In der Alten Pinakothek lenken die Restauratorin Anneliese Földes und die Naturwissenschaftlerin Dr. Heike Stege den Blick der Besucher:innen auf die Malerei Venedigs.

Über 200 Meisterwerke der venezianischen Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts in der Alten Pinakothek werden derzeit in einem mehrjährigen Bestandskatalogprojekt von Kunsthistoriker:innen, Restaurator:innen und Naturwissenschafter:innen wissenschaftlich erforscht. Die bahnbrechenden künstlerischen Ideen dieser Zeit sind eng verflochten mit ebenso innovativen Umbrüchen in Malweise und Materialwahl. Welch unkonventionelle neue Wege Künstler wie Tintoretto, Tizian oder Veronese dabei beschritten, erfahren Sie im Rahmen einer kunsttechnologischen Dialogführung.
Mit Anneliese Földes und Dr. Heike Stege

15.10.2023, Führung um 13:00 und 15:00 Uhr, jeweils 45 Min. | Alte Pinakothek 
Treffpunkt: Infotheke | Teilnahme frei | Teilnehmer:innenzahl begrenzt.
Anmeldung ab 30 Minuten vor Führungsbeginn an der Infotheke


Gepaust, gespritzt, gestempelt: Paul Klees Maltechnik auf der Spur | Pinakothek der Moderne

Paul Klee (1879-1940) gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Klassischen Moderne. Jenseits des Pinsels griff er zu ungewöhnlichen Werkzeugen, um Farbe auf seine Bildträger zu bannen. Längst sind nicht alle Rätsel gelöst!

Josephine Opitz, wiss. Volontärin der Restaurierungsabteilung, lädt ins temporäre Restaurierungsatelier der Sammlung Moderne Kunst ein, um gemeinsam ausgewählte Bilder von Paul Klee zu betrachten. Dabei gibt Sie Einblick in die kunsttechnologische Gemäldeuntersuchung, die stets die Basis jeglicher Restaurierung ist. Exemplarisch werden auch Techniken auf Probetafeln verdeutlicht.
Mit Josephine Opitz

15.10.2023, Führung um 11:00 Uhr, 45 Minuten| Pinakothek der Moderne
Treffpunkt: Infotheke | Teilnahme frei | Teilnehmer:innenzahl begrenzt.
Anmeldung ab 30 Minuten vor Führungsbeginn an der Infotheke


Forever Young? Über die Erhaltung Zeitgenössischer Kunst| Museum Brandhorst

Kunstwerke im Museum hängen an der Wand, stehen auf Sockeln und erscheinen zumeist makellos. Warum braucht die Kunst, die eben erst das Atelier der Künstler:innen verlassen hat, bereits eine restauratorische Betreuung? Über die Arbeit von Museumsrestaurator:innen für Zeitgenössische Kunst sprechen Isabel Gebhardt und Jochen Meister mit Ihnen beim dialogischen Rundgang durch die Sammlung des Museums Brandhorst. 
Mit Isabel Gebhardt und Jochen Meister

15.10.2023, Dialogführung um 13:00 und 15:00 Uhr, jeweils 60 Minuten |
Museum Brandhorst
Treffpunkt: Infotheke | Teilnahme frei | Teilnehmer:innenzahl begrenzt.
Anmeldung ab 30 Minuten vor Führungsbeginn an der Infotheke


DIGITALE ANGEBOTE
 

Trägerlos – ein venezianisches Porträt und die Geschichte seines Bildträgertransfers | BLOGBEITRAG

Im Blog der Pinakotheken wird ein neuer Beitrag erscheinen:
Das „Bildnis eines jungen Mannes“ wird derzeit im Rahmen eines mehrjährigen Bestandsforschungsprojekts zur venezianischen Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts untersucht und konnte jüngst Bartolomeo Veneto (nachgew. 1502-1531) zugeschrieben werden. Der Blog-Beitrag erzählt die spannende Restaurierungsgeschichte des kleinen Porträts und berichtet, wie die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Gemälde zur Wiederentdeckung eines für seine Deutung entscheidenden Bildelements führte.
Von Ronja Emmerich 
 

Keith Harings „Subway Drawings": Street Art im Museum Brandhorst

In den 1980er-Jahren entdeckte der US-amerikanische Künstler Keith Haring ungenutzte Werbetafeln in New Yorker U-Bahn-Gängen für sich. Die mit weißer Tafelkreide ausgeführten Zeichnungen existierten bisweilen nur wenige Stunden, bevor sie mit aktuellen Werbeplakaten überklebt wurden. Ob der Empfindlichkeit der ungeschützten Kreidezeichnungen im öffentlichen Raum ist es umso erstaunlicher, dass einige noch erhalten und heute im Museum zu sehen sind. In einer Bilderstrecke ihres Posts auf Instagram erzählt Michaela Tischer, wie Restaurator:innen der Modernen Kunst für den langfristigen Erhalt der „Subway Drawings” sorgen.
Von Michaela Tischer 

Abrufbar im Instagram-Kanal des Museums Brandhorst.
 

Mehr Informationen zu dem Aktionstag finden Sie auf der Website www.tag-der-restaurierung.de sowie in den Sozialen Medien unter dem Hashtag #tagderrestaurierung