Theo Wormland-Stiftung

Max Ernst, Hausengel, 1937, VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Seit über 30 Jahren unterstützt die Theo Wormland-Stiftung die Aktivitäten der Pinakotheken in zahlreichen Bereichen substantiell. Gemäß dem Leitsatz „Fördern und Fordern“ wird die enge und historisch gewachsene Zusammenarbeit zwischen der Theo Wormland-Stiftung und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen von Vertrauen und gegenseitigem Respekt geprägt. So kann die fruchtbare Kooperation als beispielhaft für eine ideale Partnerschaft zwischen dem staatlichen Kulturbetrieb und einer privaten Stiftungsinitiative gelten.

Nach dem Tod des Textilunternehmers Theo Wormland 1983 wurde der Kernbestand der Sammlung Theo Wormlands mit herausragenden Werken des klassischen Surrealismus als Dauerleihgabe den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen übergeben und bildet seitdem einen Schwerpunkt der Sammlung Moderne Kunst in der ehemaligen Staatsgalerie moderner Kunst und der heutigen Pinakothek der Moderne. Dort ist der Theo Wormland-Stiftung und den Werken des Klassischen Surrealismus von Max Ernst über René Magritte bis Salvador Dalí und Richard Oelze dauerhaft ein Sammlungsraum gewidmet. – Dieser Kernbestand wird durch zahlreiche malerische und skulpturale Werke einer Neuen Figuration aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ergänzt, die, inspiriert vom Surrealismus, mit anderen Mitteln die Realität magisch verfremden oder von den verborgenen Wirklichkeiten des Menschen handeln. Insgesamt umfasst die Sammlung 65 Gemälde, Grafiken und plastische Bildwerke, von denen ein großer Teil in wechselnden Präsentationen in den Räumen der Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne gezeigt wird.

Mit einem maßgeblichen finanziellen und ideellen Beitrag gaben die Theo Wormland-Stiftung und ihr Geschäftsführer Dr. Hartwig Garnerus im Jahre 1993 den entscheidenden Impuls zum Bau der Pinakothek der Moderne, die seit ihrer Eröffnung 2002 zu einem neuen Anziehungspunkt im Kunstareal München geworden ist. In dieser dritten Pinakothek hat die Sammlung Moderne Kunst (vormals ‚Staatsgalerie moderner Kunst’ im Haus der Kunst) im 1. OG Ausstellungsflächen gefunden, die ihrem Rang und ihren hohen konservatorischen Bedürfnissen entsprechen.

Dank der Förderung der Stiftung konnten zudem mehrjährige wissenschaftliche Stipendien für Gastkonservatoren und Reisestipendien für Nachwuchswissenschaftler finanziert werden. Bedeutende Werke konnten für die Sammlung nur durch die mäzenatische Initiative der Stiftung erworben werden, wie etwa „Das Rätsel der Begierde“ (1929) von Salvador Dalí, die beiden großformatigen Gemälde „Ohne Titel“ (1985 und 1989) von Mimmo Paladino und Enzo Cucchi, die Holzskulptur „Rautenkopf, 5.April 1993“ (1993) von Georg Baselitz, das Gemälde „Frau im schwarzen Mantel“ (1927) von George Grosz sowie Lovis Conrinths Portrait seiner Kinder „Thomas und Wilhelmine“ (1916). Schenkungen der Stiftung an die Sammlung Moderne Kunst umfassten in den Jahren zwischen 1983 und 2010 bedeutende Werke u.a. von Pablo Picasso, Otto Freundlich, Horst Antes, Markus Lüpertz, Richard Oelze und Ernst Wilhelm Nay. Seit 1983 bis in die Gegenwart wurden durch die Bereitstellung großzügiger Geldmittel zudem über zwanzig Ausstellungsprojekte und zahlreiche Publikationen gefördert. Hervorzuheben sind hier insbesondere die Ausstellungen zum Werk von Franz Marc und Else Lasker-Schüler (1988 und 1993), Rupprecht Geiger (1988), Konrad Klapheck (1986), Andy Warhol (1998) und Max Beckmann (2008). Die letzte Förderung galt 2012 der Ausstellung „FRAUEN. Picasso, Beckmann, de Kooning“, die internationales Aufsehen erregte und der Pinakothek der Moderne einen der größten Publikumserfolge seit ihrer Eröffnung bescherte.

Abbildung: 
Max Ernst, Hausengel, 1937
VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Sammlung Moderne Kunst, Pinakothek der Moderne, München

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