Der Maler Sattler mit Dogge (M+)

Wilhelm Leibl

Mädchen mit weißem Kopftuch, um 1876/77

Öl auf Eichenholz, 21,4 x 16,7 cm
1927 aus Privatbesitz erworben
Inv. Nr. 9402

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Der Maler Sattler mit Dogge

Der »sehr unstete« Maler Johann Ernst Sattler (1840 –1923), ehemaliger Pilotyschüler und Freund Adolf von Hildebrands, Konrad Fiedlers und Hans Thomas, wird in der Intimität seines Zimmers aufgesucht. Eingehüllt in ein warmes Hell-Dunkel, ordnen sich Herr und Hund stilllebenhaft den umgebenden Dingen zu. Der ruhige Blick aus dem Bild lässt den beobachteten Augenblick zufällig erscheinen und nimmt den Betrachter mit hinein in die Abgeschiedenheit der Situation. Die für Leibl ungewöhnlich pastose Malweise deutet auf den Einfluss Gustave Courbets hin, während die nur wenig später entstandenen Bildnisse der Lina Kirchdorffer und des Carl Schuch der Malerei Édouard Manets näher stehen. »Achtlos und ungerahmt« stand das Künstlerbildnis, eines der schönsten im Werk Leibls, zunächst in dessen Aiblinger Atelier und ging dann in den Besitz Wilhelm Trübners über, der es 1910 an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen verkaufte.

Wilhelm Leibl (1844 ‐ 1900)

Leben und Werk

Geboren am 23. Oktober 1844 in Köln, gestorben am 4. Dezember 1900 in Würzburg. Nach anfänglicher Ausbildung bei Hermann Becker in Köln studierte Leibl seit 1864 an der Münchner Akademie bei Hermann Anschütz, Alexander Strähuber, Arthur Georg von Ramberg und schließlich 1868 bei Carl Theodor von Piloty. Mit mit Theodor Alt, Rudolf Hirth du Frênes und Johann Sperl bezog er 1869 ein gemeinsames Atelier. Nach der Begegnung mit Gustave Courbet im selben Jahr reiste Leibl nach Paris, wo er auch die Malerei Édouard Manets kennen lernte. Nach seiner Rückkehr zog er sich vom Münchner Kunstbetrieb zurück und lebte schließlich in ländlicher Abgeschiedenheit in Oberbayern. 1892 wurde Leibl zum Professor ernannt. Um den bedeutendsten Repräsentanten des reinmalerischen Stils in Deutschland hatte sich schon früh eine Gruppe gleichgesinnter Freunde versammelt, die als »Leibl-Kreis« in die Kunstgeschichte eingegangen sind.

Wilhelm Leibl

In der Bauernstube, 1890

Öl auf Laubholz, 37,0 x 38,8 cm
1890 auf der Münchner Jahresausstellung im Glaspalast vom Künstler erworben
Inv. Nr. 7803

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